Jüdische Grenzerfahrungen zwischen Ost- und Westdeutschland
Kursnummer: 212-04074
Jüdische Grenzerfahrungen zwischen Ost- und Westdeutschland
Vortrag, Prof. Dr. Vladimir Shikhman
Jüdisches Selbstverständnis speist sich aus mindestens drei Quellen: der Stammeszugehörigkeit (archaischer Teil jüdischer Identität), der Religion Judentum (religiöser Teil jüdischer Identität) und der jüdischen Nation. Als Nation hat man den eigenen Staat Israel gegründet, in welchem alle jüdischen Mitbürger*innen unabhängig davon, wo sie jetzt leben oder leben werden, eine Heimstätte finden können. Zugespitzt ausgedrückt: Jüdisch zu sein bedeutet so viel wie Rheinländer, Katholik und Deutscher gleichzeitig zu sein. So weit, so gut, aber ist diese Sichtweise nicht zu einschränkend? Natürlich kann ein Jude auch Rheinländer oder Deutscher werden. Also haben wir es mit einer multiplen Identität zu tun, die im Spannungsfeld zwischen Stamm, Religion und Nation, aber auch Kultur, Sprache und Tradition auszuloten ist. Wie lässt sich die eigene Identität und die anderer besser verstehen? Wie entsteht das persönliche Selbstverständnis, wenn man ständig Grenzerfahrungen erlebt und das eigene Umfeld sich rasant ändert? Was bedeutet es, jüdischen Glaubens im modernen Deutschland zu sein?
Prof. Dr. Vladimir Shikhman ist Professor für Mathematik. Als Sohn russischer Aussiedler und einer jüdischen Mutter lebte er einige Jahre in Würselen bevor er 2016 an die TU Chemnitz berufen wurde. Er ist Zeitzeuge der rechtsextremen und antisemitischen Ausschreitungen im Jahre 2019 zu Chemnitz und des antisemitischen Grundrauschens in unserer Gesellschaft.
26. November 2021
Fr 19-20.30Uhr, kein Entgelt
VHS, Peterstraße 21-25, Raum 214
Anmeldung beim Kundenzentrum der VHS-Aachen oder über die Homepage www.vhs-aachen.de
Lernort: Volkshochschule Aachen , 52062 Aachen, Deutschland

ab 15 Jahre

26. November 2021 Fr 19-20.30Uhr

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